14.09.2018 - 15.09.2018,  Graz

Wege aus der Ohnmacht

Systemisch-therapeutische Ansätze eines Familiencoachings mit „Multiproblemfamilien“


  • Referent/in: Dipl.-Psych. Tobias von der Recke
  • Dauer: Freitag: 15:00-20:30 Samstag: 09:00-17:00
  • Ort: Hotel Bokan Mainersbergstraße 1 8051 Graz-Gösting
  • Kosten: Euro 320,00 (für Mitglieder Euro 270,00)
  • Einheiten: 15
  • Fortbildungspunkte: 15 Einheiten durch ÖBVP und BÖP

Inhalt

Inhalte:
- Grundhaltungen und Überblick über die aufsuchende systemische Arbeit mit Familien
- Persönliche Zugänge zur Familienarbeit
- Besonderheiten in der Arbeit mit „Multiproblemfamilien“

Die aufsuchende Familienarbeit wendet sich häufig im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe an Familien, die sich in akuten oder auch lange anhaltenden Nöten befinden. Immer wiederkehrende Eskalationen von problematischen Familiensituationen sowie erstmalig auftretende spezielle Problemlagen, die das Familiensystem gefährden, können Indikationen für das Installieren aufsuchender Familienarbeit sein. Diese Familien wenden sich aus verschiedenen Motiven und nicht immer freiwillig an eine Erziehungs- und Familienberatungsstelle und so bietet die Sicherheit des häuslichen Umfeldes oft eine Grundlage für die Akzeptanz eines Beratungsangebotes. Weiterhin können alle Familienmitglieder in die Beratung bzw. Therapie einbezogen werden. Dem Hilfsangebot misstrauisch gegenüberstehende Personen erhalten die Möglichkeit, Nähe und Distanz zu den TherapeutInnen selbst zu wählen. Ziel der Arbeit mit den Familien ist es, den Kindern und Jugendlichen ein entwicklungsförderndes Umfeld zu gewährleisten, ohne das Familiensystem mit einer Unterbringung eines oder mehrerer Familienmitglieder in stationären Heimen, in psychiatrischen Kliniken oder Kriseneinrichtungen aufzulösen.
In vielen dieser Familien ist anfänglich eine große Skepsis gegenüber Veränderungen vorhanden, die grundsätzlich zu respektieren ist und die in die Arbeit eingebaut wird. Die Familien werden ermutigt, Hoffnung und Zutrauen in sich selbst und ihre Familien zu entwickeln. In einem wertschätzenden Klima werden Hilfeprozesse initiiert, die zeitlich und thematisch begrenzt sind. Problematische Verhaltensweisen werden als intensives Festhalten an dysfunktionalen Lösungsversuchen des Systems verstanden und dementsprechend werden die Interventionen ausgerichtet.
Im Seminar erforschen wir zunächst die eigenen Zugänge zur Arbeit mit Familien. In der Folge wird gezeigt, nach welchen Grundzügen und mit welchen Haltungen die aufsuchende Familienunterstützung sinnvollerweise gestaltet werden soll, um erfolgreich zu sein. Weiters, wie im Zwangskontext erfolgreich gearbeitet werden kann und welche Elemente und Inhalte aus der Familientherapie im Kontext von Familienberatung, Familienunterstützung oder Familienbegleitung nützlich sein könnten.
Methoden:

• Zirkularität und Zirkuläre Fragen
• Skulptur- und Aufstellungsmethoden
• Strukturelle Interventionen
• Das Konzept der „Neuen Autorität“ (Haim Omer) und Methoden des gewaltfreien Widerstands

Veranstaltungsnr.: 1893