14.06.2019 - 15.06.2019, Wien
Kindliche Ängste und Rituale: entwicklungstypisch oder behandlungsrelevant?
Erkennen von Angst- und Zwangsstörungen im Kindes- und Jugendalter und deren Behandlungsmöglichkeiten
- Referent/in: Mag.a Sarah Randjbar
- Dauer: Freitag: 15:00-20:30
Samstag: 09:00-17:00
- Ort: Seminar- und Bildungshaus
Hohe Warte 46
1190 Wien
- Kosten: Euro 295,00 (für Mitglieder Euro 250,00)
- Einheiten: 15
- Fortbildungspunkte: 15 EH durch BÖP und ÖBVP
Inhalt
Ängste (z.B. Angst vor Dunkelheit, Fremden) gehören zur kindlichen Entwicklung und gleichzeitig gehören Angststörungen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Dennoch sind diese nicht immer gleich ersichtlich, wenn das Kind/der Jugendliche die Ängste nicht äußert. Manchmal drücken sie sich über psychosomatische Beschwerden oder das Verhalten (z.B. Schulverweigerung) aus. Im Seminar werden die gängige diagnostische Praxis unter Einbezug der familiären und sozialen Einflussfaktoren sowie Behandlungsmöglichkeiten (u.a. Angstbewältigungsstrategien, therapeutische Geschichten) aufgegriffen. Zudem werden entwicklungstypische Ängste von behandlungsrelevanten abgegrenzt.
Auch bei Zwangsstörungen handelt es sich meist um eine verborgene Krankheit und die Gedanken sind häufig sehr schambesetzt; Rituale/Zwangshandlungen werden versteckt. Währenddessen kindliche Rituale zur Entwicklung gehören und v.a. dazu dienen altersabhängige Ängste (u.a. Angst vorm Alleinsein) zu bewältigen und als positiv empfunden werden, gehen Zwänge mit einem unangenehmen Gefühl einher. Oftmals müssen Zwänge direkt exploriert werden, damit man das Vorliegen entdeckt. Zwangssymptome sind meist sehr hartnäckig und oft ist die ganze Familie in die Symptomatik mit einbezogen. Eine möglichst frühe Behandlung verbessert die Prognose. Im Seminar sollen diagnostische Herangehensweisen sowie Behandlungsmethoden aufgezeigt werden. Neben bewährten Diagnostikverfahren wird die Children ́s Yale-Brown Obsessive Compulsive Scale (CY-BOCS), ein semistrukturiertes, weit verbreitetes Interview, welches mögliche Zwangsinhalte abfragt und die Schwere der Symptomatik erfasst, vorgestellt. Neben Psychoedukation, Expositionsübungen, kognitiven Methoden und kreativen Interventionen soll auch die therapeutische Arbeit mit den Bezugspersonen dargestellt werden. Durch Übungen, Fallbeispiele und Diskussionen soll das Seminar möglichst praxisnah und lebendig gestaltet werden.
Methode: Vortrag, Übungen, Diskussion
Veranstaltungsnr.: 2085
Klinische- und Gesundheitspsychologin, Psychotherapeutin für Kinder, Jugendliche und Erwachsene (Verhaltenstherapie)
seit 2014 in Wien in freier Praxis tätig
Dozententätigkeit im Institut für Verhaltenstherapie Falkenried-Hamburg sowie andere Vortragstätigkeiten,
bis 2013 leitende Psychologin in der Gemeinschaftspraxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie Bahrenfeld-Hamburg,
wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Universitätsklinik Hamburg