Fortbildungspunkte: BÖP: 5 Einheiten
ÖBVP: wird immer im Nachhinein eingereicht
Inhalt
Schätzungsweise wächst jedes sechste Kind in einer Suchtfamilie auf, was mit Vernachlässigung, Beeinträchtigungen und Übergriffigkeiten verbunden ist. Multiple Belastungen in der Kindheit gelten als größter biografischer Risikofaktor für die Entwicklung psychosozialer Probleme.
Ungefähr ein Drittel der suchtbelasteten Kinder, vorwiegend Jungen, erkranken selbst an einer Suchtstörung. Ein weiteres Drittel, mehrheitlich Mädchen, entwickelt andere internalisierte Traumafolgestörungen (komplexe PTBS, Depressionen, Ängste). Vor allem diese letzte Gruppe fällt zwischen die Hilfenetze von Prävention, Jugendhilfe, Suchthilfe, Beratung und Therapie. Die sogenannten stillen oder vergessenen Kinder sind sprachlos und auffällig unauffällig. Es mangelt ihnen an Selbstempathie und sie haben wenig Bewusstsein für die eigene Not und Problematik. In der Abwehr der eigenen Hilfebedürftigkeit versorgen sie die suchtkranken Eltern, suchen sich wiederum suchtkranke Partner oder opfern sich in helfenden Berufen auf. Aus der unglücklichen Kindheit wird so ein unglückliches Leben.
Inhalte:
1) anamnestisches Verständnis für die leidvollen Lernerfahrungen der stillen Kinder
2) diagnostische Wahrnehmung und Einordnung der komplexen Beschwerden und Auffälligkeiten
3) konkrete Anregungen für therapeutische Herangehensweisen
Zielgruppe:
Psychologen,Psychotherapeuten, Pädagogen, Sozialarbeiter etc. aus den oben aufgezählten Hilfesystemen, die Perspektiven und Spielräume ihres beruflichen Handelns in Bezug auf eine anspruchsvolle Klientel erweitern wollen
Psychologischer Psychotherapeut
Gesprächspsychotherapie
Verhaltenstherapie
in eigener Praxis tätig mit dem Schwerpunkt der Behandlung von erwachsenen Kindern aus Suchtfamilien und anderen Angehörigen von Suchtkranken
Fachbuchautor