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Die heilende Kraft von Märchen und Geschichten in Beratung und Therapie


  • Referent/in: Mag.a Dr.in Lucilla Polosa
  • Dauer: Freitag: 15:00 - 20:30 Uhr, Samstag: 9:00 - 17:00 Uhr
  • Ort: LFI, Auf der Gugl 3, 4021 Linz
  • Kosten: Euro 330,00 (für Mitglieder Euro 295,00)
  • Einheiten: 15
  • Fortbildungspunkte: 15 Fortbildungseinheiten für Psycholog:innen (ÖAP/BÖP) und Psychotherapeut:innen (ÖBVP)

Inhalt

"Denn das Anschauen und Verfestigen der inneren Bilder bedeutet das Lebendigmachen der Seele." (C.G. Jung)

In der therapeutischen Arbeit ist der Einsatz von Märchen, Mythen, Geschichten und Symbolen schon seit vielen Jahren zum fixen und wichtigen Bestandteil geworden. Sowohl in der Therapie mit Erwachsenen, als auch in der Therapie mit Kindern und Jugendlichen, im Einzelsetting sowie auch in der Gruppe, sind Märchen und Geschichten ein besonderes Medium um die Selbstexploration zu aktivieren und zu vertiefen. Sie ermöglichen einen besonderen Zugang zur inneren Welt der Patient:innen, aktivieren Gefühle und Emotionen, bieten die Anregung von Phantasie und Kreativität im Umgang mit der Problematik. Im Märchen spiegelt sich oft unser eigenes Leben wieder, in den Märchenfiguren können wir verschiedene Persönlichkeitsanteile von uns selbst entdecken. Oft bringt das Lieblingsmärchen aus der Kindheit auch Klarheit für das heutige Leben. Märchen und Mythen tragen viel zum Wachstum des Menschen bei und ermöglichen in der Therapie einen Zugang zu blockierten Erfahrungen, welche durch sie erlebbar gemacht werden.

Schon in der Antike wurden Geschichten therapeutisch eingesetzt. Die Arbeit mit Märchen ist vor allem aus der Arbeit von Jung und seiner Schule bekannt (z.B. V. Kast, 1986). Auch andere Therapierichtungen beschäftigen sich mittlerweile, jede auf ihre eigene Art und Weise, mit dem Einsatz von Märchen und Mythen in der Psychotherapie (z.B. L. Widauer - Systemische Familientherapie; J. Finke - Personenzentrierte Psychotherapie). Besonders die Märchen der Brüder Grimm werden heute in Beratung und Psychotherapie häufig verwendet.

In diesem Seminar beschäftigen Sie sich gemeinsam damit, wie man Märchen und die erlebnisaktivierende Kraft von Bildern und Symbolen im therapeutischen Prozess wirksam einbringen kann.

Nach einer theoretischen Einführung (Begriffsklärung; Unterschiedliche Betrachtungsebene von Märchen; Tiefenpsychologische, Systemische und Humanistische Zugänge zu Märchen) werden Sie sich besonders der praktische Anwendung von Märchen und Möglichkeiten des Vorgehens in der therapeutischen Arbeit widmen.

Anhand von Fallbeispielen aus der therapeutischen Praxis wird das therapeutische Vorgehen durch die Anwendung von Märchen, Mythen, Symbolen und Bildern beleuchtet und die Bedeutung der Märchenarbeit für die Psychotherapie besprochen.

In Selbsterfahrungssequenzen werden Sie gemeinsam üben und einiges ausprobieren. In der therapeutischen Märchenarbeit gibt es sehr viele Möglichkeiten, wie z.B. Märchen vorlesen und erzählen, Märchenszenen malen und besprechen, ein eigenes Märchen schreiben, Märchentexte erfinden, weitererzählen und verändern, aktive Imagination von Märchentexten, Märchen in Rollen spielen, Arbeit mit Märchen- und Bilderkarten, ...

Als Vorbereitung für das Seminar lädt Frau Polosa Sie dazu ein, sich in der vorgeschlagenen Literatur (siehe rechte Seite) einzulesen und das Lieblingsmärchen aus der eigenen Kindheit so wie das Märchen, welches in der Kindheit Angst auslöste, vorzubereiten bzw. vorab zu lesen.

Schlüsselworte zum Seminar
Märchen, Geschichten, Erzählungen, Fantasie, Intervention, Methode, innere Bilderwelt, Imaginationen


Veranstaltungsnr.: 2950


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