01.03.2025 - 01.03.2025,  Wien

Der Fluss der therapeutischen Stunde - vom Anfangen, Beenden und Abbrechen


  • Referent/in: Mag.a Karin Pinter
  • Dauer: 09:00 - 17:00 Uhr
  • Ort: VPA Seminarzentrum Simmeringer Hauptstraße 34 / Stiege 1 / 1. Stock / Tür IV 1110, Wien
  • Kosten: Euro 255,00 (für Mitglieder Euro 210,00)
  • Einheiten: 8
  • Fortbildungspunkte: 8 Fortbildungseinheiten für Psycholog:innen (ÖAP/BÖP) und Psychotherapeut:innen (ÖBVP)

Inhalt

In der Mikrowelt einer therapeutischen Stunde zeigen oder verbergen sich zentrale Herausforderungen der therapeutischen Beziehungsqualität. Die Moderation einer Stunde liegt - in enger Abstimmung mit den Klient:innen - in der Kompetenz des/der Therapeut:innen. Das lässt sich auch im Sinne des Containments verstehen, in dessen sicheren Rahmen sich die Beziehung und zentrale Themen entfalten können.

Das Außergewöhnliche an der therapeutischen Beziehung ist nicht nur eine naturgemäße Asymetrie in einigen Bereichen, sondern auch ihr immanentes Ende. In der Mikrowelt der Therapiesitzung ist das Beenden bereits ein Übungsfeld dafür, wie Übergänge ohne Verletzungen und Brüche geschaffen werden können. Das Wechselspiel von Exploration und Bindungsaktivierung, von Distanzierung und Nähe, vom Zulassen bzw. Suchen interaktiver emotionaler Regulation hin zu Stärkung der Selbstregulation begleitet jede einzelne Stunde.

Die Aufmerksamkeit auf den Verlauf der Stunde zu richten ist auch in Hinblick auf das Eingrenzen von Therapieabbrüchen durch Klient:innen sinnvoll. Die Beobachtung von Mikroprozessen in der Stunde kann helfen, Ungereimtheiten frühzeitig aufzugreifen, sodass der Abbruch nicht der einzige Weg für Klient:innen bleibt, wenn etwas für sie nicht stimmt.

Das Ende der Therapie ist für alle Beteiligten eine Herausforderung und intime Erfahrung. Wie beenden wir die Therapie, wenn wir denken, dass die "Zeit" dafür reif, das Therapieziel erreicht ist, die Klient:innen uns nicht mehr brauchen (sollen)? Auch durch eigene widrige Lebensumstände (Krankheit, Verlust naher Menschen) sind Therapeut:innen herausgefordert, die therapeutische Beziehung vorzeitig zu beenden. Wie können Distanzierungen und Abschiede im Rahmen der guten therapeutischen Beziehung positiv besetzt und erleichtert werden?

Im Praxisteil werden durch Kleingruppenarbeit, Übungen und Fallvignetten diese Überlegungen vertieft.

Dieser Lehrgang ist Teil des Lehrgangs "Therapeutische Beziehung gestalten". Jedes Modul des Lehrgangs ist auch einzeln buchbar.

Schlüsselworte zum Seminar
Therapeutische Beziehung, Wirksamkeit, qualitätsvolle Psychotherapie, Professionalität, Psychoanalyse, analytische Beziehungsgestaltung, Prozessgestaltung, Containing, Therapieende

Veranstaltungsnr.: 3220